In der Nacht vom 3. auf den 4. November 1904 kam es in der Innsbrucker Innenstadt zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen italienischsprachigen Studenten und der deutschsprachigen Bevölkerung. Im Zuge des daraufhin angeordneten Militäreinsatzes starb der Maler August Pezzey, zahlreiche weitere Personen wurden verletzt, es gab große Sachschäden. In den darauffolgenden Tagen wütete der Mob im gesamten Stadtgebiet gegen italienischsprachige Personen und Geschäftstreibende. In der Geschichtsschreibung werden diese Unruhen als Fatti di Innsbruck („Ereignisse von Innsbruck“) bezeichnet.
Auslöser war die Eröffnung einer Rechtsfakultät mit italienischer Unterrichtssprache im Innsbrucker Stadtteil Wilten. Diese Fakultät sollte den lang gehegten Wunsch der italienischsprachigen Bevölkerung der Habsburgermonarchie nach einer eigenen Universität zumindest ansatzweise befriedigen. Für Studenten und Professoren italienischer Muttersprache stellte der Tag daher einen Freudentag dar. Die Mehrheit der Innsbrucker Bevölkerung betrachtete die Errichtung der Fakultät in der „deutschen“ Stadt Innsbruck hingegen als Provokation.
Die Ausschreitungen fanden breiten Widerhall in der nationalen und internationalen Presse. Im Innsbrucker Stadtarchiv findet sich eine Sammlung von rund 4.500 Zeitungsberichten aus der österreichischen und internationalen Presse dazu, die einmalige Einblicke in die Wahrnehmung der Fatti bieten.
Im Zuge eines Kooperationsprojekts zwischen der Universität Innsbruck und dem Stadtarchiv Innsbruck wurde diese Sammlung nun erstmals näher erforscht. Die Zeitungsausschnitte wurden dazu digitalisiert, in einer Datenbank erfasst und im Zuge einer Forschungswerkstatt von Gunda Barth-Scalmani und Kurt Scharr mit Studierenden untersucht. Ziel war es, die Rolle des Massenmediums Zeitungen und die Rezeption des Konfliktes in unterschiedlichen Ländern näher zu erforschen.
Ein Ergebnis dieses Projektes ist neben einer Publikation des Innsbrucker Stadtarchivs und einer Datenbank der digitalisierten Zeitungsausschnitte auch dieser historische Rundgang. Er führt Sie zu den Schauplätzen und vermittelt an Ort und Stelle grundlegende Informationen über die politischen und gesellschaftlichen Ursachen und Auswirkungen der Fatti.
Die Publikation können Sie im ausgesuchten Buchhandel und im Shop des Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck erwerben:
Eine Initiative von Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck mit dem Zentrum für Erinnerungskultur und Geschichtsforschung der Universität Innsbruck
Projektleitung
Christof Aichner, Gunda Barth-Scalamani, Matthias Egger, Kurt Scharr
Ausstellungskonzept
Niko Hofinger, Verena Kaiser, Hannes Spitaler
Digitale Plattform und Rundgang
Niko Hofinger
Texte des Rundganges
Christof Aichner, Gunda Barth-Scalamani, Niko Hofinger
Übersetzungen
Emanuela Agostini
Dank an
Clara Maaß
Kontakt im Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck für diese Seiten: Niko Hofinger
****************
Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Badgasse 2
6020 Innsbruck
+43 512 5360 1400
Es gelten die allgemeinen Regeln des Datenschutzes wie auf den Internetseiten des Stadtmagistrates Innsbruck. Für diesen Rundgang gilt darüber hinaus: Es werden keine Cookies gesetzt, keine persönlichen Daten gesammelt, nur anonymisierte Statistiken geführt, die logfiles gelöscht und alle Server liegen in der EU.
In der Nacht vom 3. auf den 4. November 1904 kam es in der Innsbrucker Innenstadt zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen italienischsprachigen Studenten und der deutschsprachigen Bevölkerung. Im Zuge des daraufhin angeordneten Militäreinsatzes starb der Maler August Pezzey, zahlreiche weitere Personen wurden verletzt, es gab große Sachschäden. In den darauffolgenden Tagen wütete der Mob im gesamten Stadtgebiet gegen italienischsprachige Personen und Geschäftstreibende. In der Geschichtsschreibung werden diese Unruhen als Fatti di Innsbruck („Ereignisse von Innsbruck“) bezeichnet.
Auslöser war die Eröffnung einer Rechtsfakultät mit italienischer Unterrichtssprache im Innsbrucker Stadtteil Wilten. Diese Fakultät sollte den lang gehegten Wunsch der italienischsprachigen Bevölkerung der Habsburgermonarchie nach einer eigenen Universität zumindest ansatzweise befriedigen. Für Studenten und Professoren italienischer Muttersprache stellte der Tag daher einen Freudentag dar. Die Mehrheit der Innsbrucker Bevölkerung betrachtete die Errichtung der Fakultät in der „deutschen“ Stadt Innsbruck hingegen als Provokation.
Die Ausschreitungen fanden breiten Widerhall in der nationalen und internationalen Presse. Im Innsbrucker Stadtarchiv findet sich eine Sammlung von rund 4.500 Zeitungsberichten aus der österreichischen und internationalen Presse dazu, die einmalige Einblicke in die Wahrnehmung der Fatti bieten.
Im Zuge eines Kooperationsprojekts zwischen der Universität Innsbruck und dem Stadtarchiv Innsbruck wurde diese Sammlung nun erstmals näher erforscht. Die Zeitungsausschnitte wurden dazu digitalisiert, in einer Datenbank erfasst und im Zuge einer Forschungswerkstatt von Gunda Barth-Scalmani und Kurt Scharr mit Studierenden untersucht. Ziel war es, die Rolle des Massenmediums Zeitungen und die Rezeption des Konfliktes in unterschiedlichen Ländern näher zu erforschen.
Ein Ergebnis dieses Projektes ist neben einer Publikation des Innsbrucker Stadtarchivs und einer Datenbank der digitalisierten Zeitungsausschnitte auch dieser historische Rundgang. Er führt Sie zu den Schauplätzen und vermittelt an Ort und Stelle grundlegende Informationen über die politischen und gesellschaftlichen Ursachen und Auswirkungen der Fatti.
Die Publikation können Sie im ausgesuchten Buchhandel und im Shop des Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck erwerben:
Eine Initiative von Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck mit dem Zentrum für Erinnerungskultur und Geschichtsforschung der Universität Innsbruck
Projektleitung
Christof Aichner, Gunda Barth-Scalamani, Matthias Egger, Kurt Scharr
Ausstellungskonzept
Niko Hofinger, Verena Kaiser, Hannes Spitaler
Digitale Plattform und Rundgang
Niko Hofinger
Texte des Rundganges
Christof Aichner, Gunda Barth-Scalamani, Niko Hofinger
Übersetzungen
Emanuela Agostini
Dank an
Clara Maaß
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