Fatti di Innsbruck

    Maria-Theresien-Straße


Begräbnis des August Pezzey

Am Nachmittag des 6. November 1904 wurde der bei dem Militäreinsatz zwei Tage zuvor ums Leben gekommene Maler August Pezzey wie ein Märtyrer in einem vierspännigen Leichenwagen zum städtischen Friedhof gefahren. Rund 3.000 Personen nahmen an dem Ereignis teil, politische Honoratioren, Vertreter vieler Vereine, der Studierenden und der Universität zogen durch die Stadt, in den Straßen standen die Leute Spalier. Überall – auch an den Laternen in der Maria-Theresien-Straße – wehte ein Trauerflor. Der Innsbrucker Bürgermeister stilisierte Pezzey, der womöglich in der Nacht vom 3. auf den 4. November nur einer der vielen Nachtschwärmer war, zu einem Opfer, das sein „gewaltiges künstlerisches Genie […] auf dem Altare des deutschen Volkes“ hingegeben habe.

Die Anteilnahme der Bevölkerung und die Reden der Beteiligten zeigen ein politisches Pathos, das uns heute fremd ist. Die Instrumentalisierung von Personen und die Emotionalisierung von Vorgängen sind aber auch heute geläufige Krisensymptome der Politik.



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Begräbnis des August Pezzey

Am Nachmittag des 6. November 1904 wurde der bei dem Militäreinsatz zwei Tage zuvor ums Leben gekommene Maler August Pezzey wie ein Märtyrer in einem vierspännigen Leichenwagen zum städtischen Friedhof gefahren. Rund 3.000 Personen nahmen an dem Ereignis teil, politische Honoratioren, Vertreter vieler Vereine, der Studierenden und der Universität zogen durch die Stadt, in den Straßen standen die Leute Spalier. Überall – auch an den Laternen in der Maria-Theresien-Straße – wehte ein Trauerflor. Der Innsbrucker Bürgermeister stilisierte Pezzey, der womöglich in der Nacht vom 3. auf den 4. November nur einer der vielen Nachtschwärmer war, zu einem Opfer, das sein „gewaltiges künstlerisches Genie […] auf dem Altare des deutschen Volkes“ hingegeben habe.

Die Anteilnahme der Bevölkerung und die Reden der Beteiligten zeigen ein politisches Pathos, das uns heute fremd ist. Die Instrumentalisierung von Personen und die Emotionalisierung von Vorgängen sind aber auch heute geläufige Krisensymptome der Politik.



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